Staatsarchiv Stettin und Zentralfriedhof

Der Freitag war ein vollgepackter Tag. Nach einem fantastischen Frühstück im Hotel, ging es in Richtung Manzelbrunnen. Ein historisches Familienfoto war der Grund für das Aufsuchen dieses eigentlich nicht sehr spektakulären Brunnens. Vor 1943 sah dies anders aus. Damals stand noch eine wunderbare Statue darauf. Das Foto mit Familienbezug zeigte aber ein anderes Bild. Zur Zeit der Aufnahme war der Brunnen bereits geplündert worden und vermutlich für die Munitionsproduktion eingeschmolzen worden. Heute steht auf dem Sockel leider nur noch ein dekorativer Anker. Gleich neben dem Brunnen steht übrigens das neue Rathaus. Ein Gebäude, das in der Sonne regelrecht leuchtet und an dem es vieles zu entdecken gibt – Ornamente, Verzierungen und Balkone an den Türmen.

Da wir in drei Gruppen eingeteilt worden sind, um das Staatsarchiv zu besuchen und wir in der Gruppe zwei waren, ging es gleich weiter zum Archiv. Vor dem Vortrag für unsere Gruppe wollte wir noch vorbestellte Urkunden bestaunen und natürlich fotografieren. Viele  der „Greiflinge“ nutzten diese Möglichkeit. 

Um die Zeit zwischen den Fotos und dem Vortrag im Archiv zu überbrücken wählten wir ein kleines Lokal auf der Verkehrsinsel vor dem Museum. Hier gab es Kuchen, Kakao und Kaffee. Die Lage war prima, um zu sehen wann der Rest der Gruppe eintrifft.

Der Vortrag im Staatsarchiv war interessant und der Mitarbeiter des Archivs gab sich viel Mühe, auf Deutsch die Organisation des Archivs und die mitgebrachten Exponate zu erklären. Einige der sehr alten Dokumente durften wir aus der Nähe bestaunen. Die ältesten Unterlagen waren noch auf Pergament gefertigt.

Wieder zurück beim Hotel hieß es erst einmal tief durchatmen und sich auf das nächste Event zu konzentrieren: die Fahrt zum Friedhof der Stadt. Der drittgrößte in Europa. André Marten, der Vorsitzende des Vereins, hatte Tickets für die Straßenbahn organisiert. Es war schön, auch mal die Bahn zu nutzen und so die Augen entlang der Häuser und Wege schweifen zu lassen. Bei der Besichtigung des Friedhofs waren auch der junge Mann von Denkmal Pomorce und Dagmara Baumert, die Dolmetscherin, die bereits am Vortag den Vortrag übersetzt hatte, zugegen. Sie brachte auch kleine praktische Geräte mit Ohrstöpseln mit. So hatte man die Möglichkeit alles zu verstehen auch wenn man nicht direkt neben ihr stand.

Der Friedhof hat eine unfassbare Größe. Man kann zwei Kilometer laufen und ist dann noch nicht einmal an der gegenüber liegenden Seite angekommen. Viele alte Grabsteine, auch von früheren deutschen Bewohnern der Region, lagen in größerer Anzahl in einigen Ecken des Friedhofs. Einer der Mitreisenden hatte sogar direkt ein Familiengrab besuchen können, welches noch intakt mitten im Grün stand. Aufgrund der Größe des Friedhofs konnten wir leider nur einen kleinen Teil ansehen.  Anschließend ging es wieder mit der Straßenbahn, Linie 10, zurück zum Hotel.

Der weitere Tagesverlauf bestand noch aus einer Mitgliederversammlung des Pommerschen Greifs e.V. und einem Essen in großer Runde. Bevor es wieder an die Hotelbar ging gab es noch einen Festvortrag zum 25ten Jubiläum des Vereins.

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