Ein wenig chaotisch war das erste Frühstück im Ferienhaus. Erst einmal sortieren und sammeln, sowie Improvisation bei der Zubereitung. Eine Arbeitsfläche von 40x40cm für Wasserkocher, Toaster und Kaffeemaschine erfordert ein sequentielles Abarbeiten der Zutaten.
Nach der Klärung der benötigten Utensilien für die erste Waldbegehung, ging es in Richtung Waldkatzenpfad los. Der Name ist einer einer von vielen Wegen der hier als gut ausgeschilderte Route angeboten wird. Mit Kamera ging es am Herrenhaus los.
Die Tour führte durch das sogenannte Kindel des Hainich. Es ist quasi der südliche Apendix des Naturschutzgebietes. Hier hatte früher die rote Arme ihre Truppen trainiert. Es war also größtenteils weniger Wald sondern Buschland, welches nicht weniger Attraktivität aufwies.
Unzählige Schlüsselblumen, Schlehenbüsche, Ameisenhaufen und weitere sehenswerte Dinge waren links und rechts vom Weg zu sehen. Ein ständiges Vogelkonzert begleitete einen hierbei. Besonders schön war die Feldlerche mit ihrem typischen Geträller und ihren Schwebflügen über dem Gelände. Eine Begegnung der besonderen Art war in dem ersten Abschnitt eine Rotte Wildschweine, die friedlich ihres Weges zog.
Nach der halben Strecke kam man zu dem Hainichblick. Ein hölzernes Bauwerk welches an einem Hügel erbaut worden war. Der Hügel stammte noch aus der Zeit der militärischen Nutzung des Geländes. Die Aussicht auf dem Turm war fantastisch. Bis zur Wartburg nach Eisenach konnte man schauen. Wie auch auf der bislang zurückgelegten Strecke, war man überraschenderweise auch hier fast alleine. Lediglich drei Paare kreuzten bis hier den Weg.
Weiter ging es in Richtung Dicke Eiche. Weitere Wildschweine kreuzten den Weg. Ein wenig bleibt dabei immer die Hoffnung das sie kein Interesse an einem haben. Die Dicke Eiche, knapp 400 Jahre alt, macht ihrem Namen alle Ehre. Ein wenig geschunden von den Schiessübungen der Vergangenheit, hatte sie nichts an ihrer imposanten Erscheinung eingebüßt. Gerade als wir uns dem Rest des Weges zuwenden wollten, fing der Baum an zu fluchen. Es klang etwas wie eine Katze der man auf den Schwanz getreten wäre. Etliche Minuten schlichen wir verwirrt um den Baum und rätselten. War es eine Vergrämungstaktik? Eine Wildkatze? Fast schon dabei den Ort zu verlassen entdeckte Mandz mit dem Fernglas die Geräuschquelle: eine Waschbärmutter die etwas verärgert ihr Junges aus dem Gipfel der Baumkrone einfangen musste. Ein herrlicher Anblick.
Leicht belustigt und erfreut ging es weiter zurück in das Tal. Die Pausen häuften sich und man horchte auf jedes Geräusch aus dem Unterholz.
Der Rest der Strecke führte wieder durch Buschgelände und Wiesen. Die Smaragdeidechse und das unglaubliche Lied einer Nachtigall rundeten den Tag ab.
Zurück in dem Haus konnte der geniale Tag ausklingen.
Der Originalbeitrag soll unverfälscht bleiben. Ab hier gibt es weitere Informationen zu dem Tag die mangels Internetverbindung unterwegs nicht eingebunden werden konnten.