Der erste Tag nach unserer Mordstour durch Bolivien in Santa Cruz de la Sierra. Es begann hier und endet hier. Unser dringend erforderliches Erholungsprogramm wird nun starten. Der 27. November lässt uns auf tolle Momente, phantastische Pflanzen und ein unglaubliches Land zurückblicken. Dennoch gibt es keinen Grund sich hängen zu lassen: Aufstehen um 6:00 Uhr und dann Frühstück mit Willy.
Anschließend ging es noch einmal in das Zentrum. Der Erwerb von regionalen Kochbüchern stand auf dem Plan. Einmal regionale Rezepte und ein Buch über Kartoffelrezepte. Immerhin sind wir im Mutterland der tollen Knolle. Ein wenig Shopping war auch noch drin: Kekse, Malzbier und etwas Süßes.
Nach unserem kleinen Spaziergang ging es an das Sichern aller Daten. Das was unterwegs nicht fertiggestellt wurde wurde auf eine externe Festplatte kopiert. Letztere wurde wiederum auf eine weitere Platte gespiegelt. Klingt paranoid, aber in Anbetracht der Mühen und der Strapazen die man für die Erstellung der Bilder auf sich genommen hatte, will man hier kein Risiko eingehen. Bei zirka 800 Bildern pro Tag dauerte es ein wenig 😉
Das Sichern noch nicht einmal ganz beendet, meldete sich der Körper und setzte klare Signale für eine Auszeit. Die Augen fielen zu und für die nächste Stunde waren alle Funktionen auf Stand-By.
„Frisch erholt“ sollte es Abends noch ein letztes Mal mit Willy in ein Restaurant gehen. Quasi ein Abschiedsessen. Immerhin geht am Freitag sein Flug zurück nach Buenos Aires. Unser Vorschlag war das Lorca. Dies ist eine sehr empfehlenswertes, modernes Lokal. Hin und wieder gibt es hier auch abends Musik. Die Küche ist einfallsreich und die Getränkepalette scheint an die Bedürfnisse der wenigen Touristen angepasst zu sein.
Gegen halb acht machten wir uns also auf den Weg in das Lorca und die drei bisherigen Akteure der Reise hatten noch keine Ahnung zu dem weiteren Verlauf des Abends und waren überdies hinaus auch ohne Erwartungshaltung, da der vorherige Tag noch jedem in den Knochen steckte. Im Lorca angekommen war das erstaunen groß: einen Tisch neben uns ließen sich bereits Martin L. (GB) und Mats W. (S) die Vorspeise schmecken. Wir waren sehr überrascht. Nachdem wir die beiden bereits auf dem Hinflug vor uns sitzen hatten und wir feststellten das wir ähnlich Ziele verfolgen, trafen wir sie nun noch am letzten Tag vor ihrer Abreise in dem von uns ausgewählten Lokal zufällig wieder. Wir begrüßten uns herzlich, fasten den Entschluss den Abend gemeinsam zu verbringen und schoben zwei Tische zusammen. Also saßen dort nun ein Argentinier, ein Schwede, ein Engländer und zwei Deutsche und erzählten sich wie alte Abenteurer ihre Erlebnisse der letzten zwei Wochen. Die beiden aus England und Schweden hatten knappe 3200 Kilometer hinter sich und waren in erster Linie offensichtlich auf Sulcorebutia-Tour. Wir hatten übrigens über 3800 Kilometer und unser höchster Punkt lag bei über 4500 Metern. Dies ist aber nicht so wichtig; es war ja kein Wettbewerb.
Zurück zum gemütlichen Teil des Abends. Wir speisten königlich und es gab Wein und Bier. Während des Essens tauschten wir Informationen zu den Straßen und den Pflanzenstandorten aus. Es war sehr interessant und einige Informationen verhalfen uns gegenseitig zu neuen wichtigen Erkenntnissen. Leider konnte man sich nicht so viel merken und auch nicht so viel schreiben. Es wurde viel gelacht und die Geschichten über vergangene Reisen der Anwesenden waren nicht weniger interessant als die aktuellen Ereignisse. (Amüsant war es auch als ich ihnen erzählte das ich mit John Carr in Cochbamba gesprochen hatte. Er war gerade parallel auf der Suche nach Escheveria. Das ganze wurde durch die BCSS gesponsort.) Zu späterer Stunde gab es noch etwas Musik einer lokalen Jazzband. Alles in Allem ein schöner und wirklich toller Abend!! Nach einer nicht weniger herzlichen Verabschiedung musste man diesen zufälligen Abend noch ein wenig auf der Terasse bei einem Huari sacken lassen.